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Ein Hund mit Geschirr.

Hundechip: Was Sie wissen sollten

  • Mit einem Chip können Hunde­halter ihren Vier­beiner ein­deutig identifizieren.
  • Bei Reisen ins Aus­land ist diese Kenn­zeichnung zudem Pflicht.
  • Eine Hunde­halter-Haft­pflicht­versicherung ist für jeden Hunde­halter sinnvoll.

Veröffentlicht am:

07.07.2023 | 14:58:25

Wie funktioniert das Chippen von Hunden? Ist es sinn­voll? Was kostet es – und kann es meinem Tier schaden? Wo kann ich meinen Vier­beiner chippen lassen? In diesem Beitrag beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um dieses Thema.

Was ist ein Hundechip?

Offiziell heißt der Chip „RFID-Mikrochip“ und ist ein Trans­ponder. Er ist etwa so groß wie ein Lang­korn­reis: zwölf Milli­meter lang und zwei Milli­meter breit. Manche Tier­ärzte verwenden bei kleinen Hunden einen entsprechend kleineren Chip. Den Trans­ponder kann man auch als passives Funk-Kommunikations­gerät bezeichnen. 

Wie funktioniert ein Hundechip?

Auf dem kleinen Trans­ponder wird eine 15-stellige Identifikations­nummer gespeichert, die im Heim­tier­ausweis des Hundes vermerkt wird. Auf dem Hunde­chip werden individuelle Daten gespeichert – wie eine Art digitaler Personal­ausweis. Der Hund kann damit eindeutig seinem Besitzer zugeordnet werden. Die Nummer kann mit einem speziellen Lese­gerät ausgelesen werden. Wird ein Lese­gerät in die Nähe des Trans­ponders gehalten, nimmt er die Signale auf und antwortet. Die benötigte Energie bezieht er aus dem Lese­gerät. Über ein solches Lese­gerät verfügen Tierärzte, Tierheime, der Zoll oder die Polizei. 

Wie wird der Mikrochip eingesetzt?

Der Hundechip wird vom Tier­arzt mittels eines spritzen­ähnlichen Geräts in die linke Nacken­hälfte des Vier­beiners eingepflanzt – knapp oberhalb der linken Schulter. 

Ist das Chippen des Hundes sinnvoll?

Wenn Sie mit Ihrem Hund eine Urlaubs­reise ins europäische Aus­land oder nach Über­see machen wollen, dann ist es sogar gesetzlich vor­geschrieben, dass der Vier­beiner bei der Ein­reise gechippt und die Chip­nummer im EU-Heim­tier­pass eingetragen ist. Zudem kann die Fell­nase, falls sie mal verloren geht, anhand des Chips eindeutig identifiziert und zurück­gegeben werden. Dafür müssen Sie den Chip bei einer speziellen Organisation registrieren lassen. Weitere Vorteile sind: Der Chip ist im Gegensatz zu einer Tätowierung immer lesbar. Außerdem werden durch die vermehrte Kenn­zeichnung weniger Hunde gestohlen.

Was kostet das Chippen eines Hundes?

Die Kosten für den Chip und für das Einsetzen beim Tierarzt belaufen sich auf etwa 50 bis 70 Euro. Immerhin: Dafür hält der Chip ein (Hunde-)Leben lang.
 

Wo können Halter ihr Tier registrieren lassen?

Drei Stellen gibt es in Deutschland, bei denen Halter ihre Haustiere registrieren lassen können:      

  • Tierregister des TASSO e.V. (kostenlos)
  • FINDEFIX – das Haustier­register des Deutschen Tier­schutz­bundes (kostenlos)
  • IFTA – Internationale Zentrale Tier­registrierung (kostenpflichtig)


Normalerweise müssen Hunde­halter die Registrierung selbst vornehmen. Manche Tier­ärzte und Tier­heime übernehmen jedoch die Über­mittlung der Daten an eine dieser Registrierungs­stellen – Halter müssen in diesem Fall nichts weiter tun. Nach der Registrierung erhalten Hunde­halter per Post Infos über die gespeicherten Daten sowie in der Regel einen Anhänger, den man am Hals­band des Hundes anbringen sollte.

Ist der Hundechip Pflicht? 

In Deutschland ist dies von Bundesland zu Bundes­land verschieden und sehr uneinheitlich geregelt. In einigen Ländern sind nur gefährliche Hunde­rassen registrierungs­pflichtig, andere Bundes­länder machen die Chip-Pflicht von Größe und Gewicht abhängig, in anderen Bundes­ländern reicht eine Tätowierung. In Berlin gilt die Chip-Pflicht zum Beispiel für alle Hunde. 

Ist die Implantation für den Hund schmerzhaft?

Nein. Die Implantation verursacht nur kurz und leichte Schmerzen – vergleichbar mit einer Impfung. Die Einstich­stelle ist sehr klein, daher besteht auch keine Gefahr für Blutungen.

Kann der Chip dem Hund schaden?

Nein. Nach der Implantation verwächst der kleine Trans­ponder-Chip, der aus einem anti­allergenen Material besteht, relativ zügig mit dem umliegenden Gewebe. Der Trans­ponder an sich besitzt keine eigene Energie­quelle wie einen Akku oder Batterien. Somit gibt er im Gegen­satz zu vielen Behauptungen auch keine Strahlung ab. Dass der Chip an eine andere Stelle im Hunde­körper wandert, ist so gut wie ausgeschlossen.

Sinnvolle Absicherung: Die Hundehalter-Haft­pflicht­versicherung

Für jeden Hunde­halter ist eine Hundehaftpflicht sinnvoll und empfehlens­wert. Denn in Deutschland muss jeder Tier­halter für Schäden, die sein Tier verursacht, per Gesetz haften. So steht es im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 833). Auch wenn der Hund gut erzogen ist: Falls er plötzlich auf die Straße läuft, weil er zum Beispiel einen anderen Vier­beiner gesehen hat, und einen Verkehrs­unfall mit teuren Sach- und Personen­schäden verursacht, muss der Halter für den Schaden haften. Und wenn Menschen zu Schaden kommen, können die Schadens­ersatz­forderungen schnell im sechs­stelligen Bereich liegen. Gut zu wissen: In den Bundes­ländern Berlin, Hamburg, Nieder­sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen ist eine Haft­pflicht­versicherung für Hunde übrigens gesetzlich vorgeschrieben.

Wann sollte man den Hund chippen lassen?

Im Idealfall im Welpenalter. Dann ist das Gewebe noch weich, und der Chip lässt sich besonders gut im Gewebe platzieren. Wenn Sie sich einen Hund aus dem Tier­heim holen, ist er in der Regel bereits mit einem Mikro­chip gekennzeichnet. Und wenn Sie Ihren Hund vom Züchter erwerben, ist der Welpe in der Regel auch bereits gechippt. Der Grund: Züchter­vereine machen das Chippen zur Zuchtauflage.

Wie kann man die Daten auf dem Chip ändern?

Auf dem Hundechip ist lediglich eine Nummer gespeichert. Aber in der Datenbank der drei Haus­tier­register ist diese Nummer zusammen mit den Daten zum Tier und zu seinem Halter vermerkt. Entsprechend lassen sich diese Informationen auch ändern. Wenn Sie einen Hund übernehmen, der bereits einen Chip und einen Vor­besitzer hatte, müssen Sie sich um die Aktualisierung der Daten kümmern. Auch bei einem Umzug oder bei einem Wechsel der Telefon­nummer sollten Sie die Daten im jeweiligen Haus­tier­register aktualisieren lassen.

Was kostet eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung?

Ist eine GPS-Ortung oder Funkpeilung möglich?

Nein. Der Chip ist mit einem GPS-Gerät nicht zu vergleichen, da der Hund nicht geortet werden kann.  

Ist das Chippen besser als Tätowieren?

Gegen das Tätowieren eines Codes ist im Prinzip nichts einzuwenden. Das Tattoo auf dem Hals oder Ober­schenkel setzt der Tierarzt dem Hund jedoch unter Narkose (beim Chippen nicht). Zudem kann es mit der Zeit verblassen. Bei Reisen ins EU-Ausland können die verblassten Codes gegebenen­falls nicht mehr mit dem Eintrag im Heim­tier­ausweis verglichen werden, was dazu führen könnte, dass die Ein­reise verweigert wird.

Muss der Transponder-Chip nach einer bestimmten Zeit erneuert werden?

Nein. Der Trans­ponder-Chip muss nicht nach einer bestimmten Zeit erneuert werden, er funktioniert ein komplettes Hunde­leben lang. 
 

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Bilder: https://unsplash.com/de/@jayceexie und https://unsplash.com/de/@pajevictoria

Stand: 07.07.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.