Wie funktioniert das Chippen von Hunden? Ist es sinnvoll? Was kostet es – und kann es meinem Tier schaden? Wo kann ich meinen Vierbeiner chippen lassen? In diesem Beitrag beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um dieses Thema.
Hundechip: Was Sie wissen sollten
Was ist ein Hundechip?
Offiziell heißt der Chip „RFID-Mikrochip“ und ist ein Transponder. Er ist etwa so groß wie ein Langkornreis: zwölf Millimeter lang und zwei Millimeter breit. Manche Tierärzte verwenden bei kleinen Hunden einen entsprechend kleineren Chip. Den Transponder kann man auch als passives Funk-Kommunikationsgerät bezeichnen.
Wie funktioniert ein Hundechip?
Auf dem kleinen Transponder wird eine 15-stellige Identifikationsnummer gespeichert, die im Heimtierausweis des Hundes vermerkt wird. Auf dem Hundechip werden individuelle Daten gespeichert – wie eine Art digitaler Personalausweis. Der Hund kann damit eindeutig seinem Besitzer zugeordnet werden. Die Nummer kann mit einem speziellen Lesegerät ausgelesen werden. Wird ein Lesegerät in die Nähe des Transponders gehalten, nimmt er die Signale auf und antwortet. Die benötigte Energie bezieht er aus dem Lesegerät. Über ein solches Lesegerät verfügen Tierärzte, Tierheime, der Zoll oder die Polizei.
Wie wird der Mikrochip eingesetzt?
Der Hundechip wird vom Tierarzt mittels eines spritzenähnlichen Geräts in die linke Nackenhälfte des Vierbeiners eingepflanzt – knapp oberhalb der linken Schulter.
Ist das Chippen des Hundes sinnvoll?
Wenn Sie mit Ihrem Hund eine Urlaubsreise ins europäische Ausland oder nach Übersee machen wollen, dann ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass der Vierbeiner bei der Einreise gechippt und die Chipnummer im EU-Heimtierpass eingetragen ist. Zudem kann die Fellnase, falls sie mal verloren geht, anhand des Chips eindeutig identifiziert und zurückgegeben werden. Dafür müssen Sie den Chip bei einer speziellen Organisation registrieren lassen. Weitere Vorteile sind: Der Chip ist im Gegensatz zu einer Tätowierung immer lesbar. Außerdem werden durch die vermehrte Kennzeichnung weniger Hunde gestohlen.
Was kostet das Chippen eines Hundes?
Die Kosten für den Chip und für das Einsetzen beim Tierarzt belaufen sich auf etwa 50 bis 70 Euro. Immerhin: Dafür hält der Chip ein (Hunde-)Leben lang.
Wo können Halter ihr Tier registrieren lassen?
Drei Stellen gibt es in Deutschland, bei denen Halter ihre Haustiere registrieren lassen können:
- Tierregister des TASSO e.V. (kostenlos)
- FINDEFIX – das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes (kostenlos)
- IFTA – Internationale Zentrale Tierregistrierung (kostenpflichtig)
Normalerweise müssen Hundehalter die Registrierung selbst vornehmen. Manche Tierärzte und Tierheime übernehmen jedoch die Übermittlung der Daten an eine dieser Registrierungsstellen – Halter müssen in diesem Fall nichts weiter tun. Nach der Registrierung erhalten Hundehalter per Post Infos über die gespeicherten Daten sowie in der Regel einen Anhänger, den man am Halsband des Hundes anbringen sollte.
Ist der Hundechip Pflicht?
In Deutschland ist dies von Bundesland zu Bundesland verschieden und sehr uneinheitlich geregelt. In einigen Ländern sind nur gefährliche Hunderassen registrierungspflichtig, andere Bundesländer machen die Chip-Pflicht von Größe und Gewicht abhängig, in anderen Bundesländern reicht eine Tätowierung. In Berlin gilt die Chip-Pflicht zum Beispiel für alle Hunde.
Ist die Implantation für den Hund schmerzhaft?
Nein. Die Implantation verursacht nur kurz und leichte Schmerzen – vergleichbar mit einer Impfung. Die Einstichstelle ist sehr klein, daher besteht auch keine Gefahr für Blutungen.
Kann der Chip dem Hund schaden?
Nein. Nach der Implantation verwächst der kleine Transponder-Chip, der aus einem antiallergenen Material besteht, relativ zügig mit dem umliegenden Gewebe. Der Transponder an sich besitzt keine eigene Energiequelle wie einen Akku oder Batterien. Somit gibt er im Gegensatz zu vielen Behauptungen auch keine Strahlung ab. Dass der Chip an eine andere Stelle im Hundekörper wandert, ist so gut wie ausgeschlossen.
Wann sollte man den Hund chippen lassen?
Im Idealfall im Welpenalter. Dann ist das Gewebe noch weich, und der Chip lässt sich besonders gut im Gewebe platzieren. Wenn Sie sich einen Hund aus dem Tierheim holen, ist er in der Regel bereits mit einem Mikrochip gekennzeichnet. Und wenn Sie Ihren Hund vom Züchter erwerben, ist der Welpe in der Regel auch bereits gechippt. Der Grund: Züchtervereine machen das Chippen zur Zuchtauflage.
Wie kann man die Daten auf dem Chip ändern?
Auf dem Hundechip ist lediglich eine Nummer gespeichert. Aber in der Datenbank der drei Haustierregister ist diese Nummer zusammen mit den Daten zum Tier und zu seinem Halter vermerkt. Entsprechend lassen sich diese Informationen auch ändern. Wenn Sie einen Hund übernehmen, der bereits einen Chip und einen Vorbesitzer hatte, müssen Sie sich um die Aktualisierung der Daten kümmern. Auch bei einem Umzug oder bei einem Wechsel der Telefonnummer sollten Sie die Daten im jeweiligen Haustierregister aktualisieren lassen.
Ist eine GPS-Ortung oder Funkpeilung möglich?
Nein. Der Chip ist mit einem GPS-Gerät nicht zu vergleichen, da der Hund nicht geortet werden kann.
Ist das Chippen besser als Tätowieren?
Gegen das Tätowieren eines Codes ist im Prinzip nichts einzuwenden. Das Tattoo auf dem Hals oder Oberschenkel setzt der Tierarzt dem Hund jedoch unter Narkose (beim Chippen nicht). Zudem kann es mit der Zeit verblassen. Bei Reisen ins EU-Ausland können die verblassten Codes gegebenenfalls nicht mehr mit dem Eintrag im Heimtierausweis verglichen werden, was dazu führen könnte, dass die Einreise verweigert wird.
Muss der Transponder-Chip nach einer bestimmten Zeit erneuert werden?
Nein. Der Transponder-Chip muss nicht nach einer bestimmten Zeit erneuert werden, er funktioniert ein komplettes Hundeleben lang.
Stand: 07.07.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.