Das Fahrrad bietet eine der nachhaltigsten, gesündesten und besonders im Stadtverkehr auch eine der schnellsten Möglichkeiten der Fortbewegung. Wer zweirädrig unterwegs ist, sollte allerdings auch den Fahrrad Diebstahlschutz bedenken.
Fahrrad Diebstahlschutz: Wichtige Tipps
Besonders der E-Bike Diebstahl ist ein Problem, das sich empfindlich auf das Portemonnaie auswirkt. Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, das Fahrrad vor Diebstahl zu schützen.
4 Tipps zu Fahrradschlössern als Fahrrad-Diebstahlschutz
Die Wahl des richtigen Schlosses ist der vermutlich wichtigste Faktor, um das Fahrrad gegen Diebstahl zu sichern. Doch worauf sollte man dabei besonders achten?
- Schlösser statt Schloss: Es greift das Sprichwort „Doppelt hält besser!“ Optimalerweise verwenden Sie gleich zwei Schlösser zum Diebstahlschutz des Fahrrads.
- Unterschiedliche Schlosstypen: Die Mischung macht’s. Verwenden Sie unterschiedliche Schlosstypen, da die meisten Diebe auf eine Schlossart spezialisiert sind. Die Verwendung unterschiedlicher Typen macht den Fahrrad Diebstahlschutz besonders effektiv.
- Drei Minuten sicher: Fahrraddiebe operieren am liebsten schnell und unauffällig. Wenn Sie also ein Schloss haben, das dem Aufbruchversuch mehr als drei Minuten standhält, stellt dies in vielen Fällen eine zusätzliche Hürde dar und der Langfinger lässt sich abschrecken.
- 10 % des Fahrradpreises: Als Faustregel gilt, zum effektiven Fahrrad Diebstahlschutz etwa 10 Prozent des Fahrradpreises in ein Schloss zu investieren.
Unsere Top 3 der Fahrradschlösser
Zwar gibt es kein Schloss, das hundertprozentigen Fahrrad bzw. E-Bike Diebstahlschutz bietet, doch mit den folgenden haben Sie gute Chancen.
- Bügelschloss: Der Schlosstyp, der die wohl effektivste Fahrrad Diebstahlsicherung bietet, ist das Bügelschloss, da hier wenig Angriffsfläche geboten wird. Die massive Bauweise bedeutet außerdem, dass Diebe mit schwerem Gerät anrücken müssen, um das Schloss gewaltsam zu öffnen. Da dies entsprechend auffällig und aufwendig ist, schreckt das Bügelschloss die meisten Diebe ab.
- Faltschloss: Etwas flexibler als das Bügelschloss ist das Faltschloss, bietet aber dank des gehärteten Stahls einen ähnlich hohen Sicherheitsfaktor. Eine Kombination aus Bügelschloss und Faltschloss bietet einen entsprechend hohen Fahrrad Diebstahlschutz.
- Kettenschloss: Auch das Kettenschloss bietet dank der massiven Kette eine gute Diebstahlsicherung fürs Fahrrad. Es ist noch flexibler als das Faltschoss, allerdings oft schwerer und unpraktischer im Transport als die anderen beiden Schlosstypen, für die häufig entsprechende Halterungen am Rad angebracht werden können.
Andere Schlosstypen bieten in der Regel weniger Schutz als die aufgeführten, können aber situativ trotzdem eine gute Lösung darstellen. Hier sollten Sie beim Kauf stets auf die angegebene Sicherheitsstufe achten, die auf den meisten Schlössern zu finden ist.
Der richtige Abstellort als Diebstahlschutz fürs Fahrrad
Schlösser bieten den ersten Schritt zu einem effektiven Fahrrad Diebstahlschutz, können aber allein oft nicht viel gegen professionell agierende Diebe ausrichten. Deshalb ist auch die Wahl des richtigen Abstellortes essenziell, um Ihr Fahrrad vor Diebstahl zu schützen. Achten Sie deshalb nach Möglichkeit auf folgende Faktoren:
- Öffentlichkeit: Zur besten Diebstahlsicherung Ihres E-Bikes oder Fahrrads sollten Sie dieses möglichst an belebten, gut einsehbaren Orten abstellen. Andernfalls verpufft der Abschreckungseffekt eines guten Schlosses, da die Diebe sich in aller Ruhe an diesem zu schaffen machen können.
- Unberechenbarkeit: Wechseln Sie den Abstellort regelmäßig, um es Dieben zu erschweren, einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten.
- Absperrbarkeit: Eine Alternative zu den ersten beiden Faktoren sind natürlich öffentlich nicht zugängliche Bereiche wie Keller, Garagen, umzäunte Hinterhöfe oder extra für den Fahrrad Diebstahlschutz vorgesehene Abstellanlagen. Diese befinden sich z.B. oft an Bahnhöfen.
Anschließen statt Abschließen
Das beste Schloss nützt wenig, wenn Ihr Rad einfach weggetragen oder abtransportiert werden kann. Um Ihr Fahrrad bzw. E-Bike vor Diebstahl zu schützen, sollten Sie es deshalb immer folgende Punkte beachten:
- An einem fest verankerten Objekt anschließen: Achten Sie dabei darauf, dass es sich um einen robusten Gegenstand handelt, denn Fahrradbügel werden zum Teil per Rohrschneider geknackt – einige Anlagen haben für den Fahrrad Diebstahlschutz deshalb Ösen, die besonders verstärkt sind.
- Alle Teile des Fahrrads einbeziehen: Außerdem sollten Sie beim Anschließen Vorder- und Hinterrad sowie den Rahmen mit einbeziehen, damit das Rad nicht geschoben und auch Räder mit Schnellspanner nicht einfach entfernt werden können.
Fahrrad Diebstahlschutz: Registrierung und technische Möglichkeiten
Für den Diebstahlschutz Ihres E-Bikes aber auch eines normalen Fahrrads empfiehlt es sich, dieses polizeilich oder über den ADFC registrieren bzw. codieren zu lassen. Entsprechende Aktionen werden regelmäßig veranstaltet, wobei Ihr Rad auch mit einer individuellen Gravur oder einem Spezialaufkleber ausgestattet wird. Da Ihr Rad nun eindeutig zuzuordnen ist, ist der Diebstahl deutlich unattraktiver und außerdem leichter nachweisbar. Darüber hinaus stehen einige technische Möglichkeiten für den Fahrrad Diebstahlschutz zur Verfügung:
GPS-Tracker
Als zusätzlicher Diebstahlschutz fürs Fahrrad können Sie sich einen GPS-Tracker ins Rad einbauen lassen. So lässt sich im Falle eines Diebstahls die Position des Fahrrads direkt ermitteln. Je nach Modell können auch Push-Benachrichtigungen aufs Handy gesendet werden, sobald das Rad bewegt wird.
E-Bikes mit integriertem Diebstahlschutz
E-Bikes werden zum Teil bereits mit integrierten Sicherheitssystemen hergestellt, die die E-Bike Diebstahlsicherung verbessern. Neben GPS-Trackern gibt es hier zum Beispiel automatische Schlösser, die nur per App geöffnet werden können. Andere Modelle haben per Smartphone auslösbare akustische und optische Signale wie ein piependes und blinkendes Rücklicht. So wird bei einem versuchten Diebstahl des E-Bikes Aufmerksamkeit erregt.
Übrigens: Auch die Individualisierung Ihres Fahrrades kann bereits zum Fahrrad Diebstahlschutz beitragen. Wenn es einen optischen Wiedererkennungswert hat, ist es für Fahrraddiebe tendenziell auch weniger attraktiv.
Die richtige Fahrradversicherung gegen Diebstahl
Für den unglücklichen Fall, dass der Fahrrad Diebstahlschutz einmal doch nicht ausreicht, empfiehlt sich eine Fahrradversicherung gegen Diebstahl. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Hausratversicherung
Eine Hausratversicherung reicht in vielen Fällen bereits aus und greift, sofern das Fahrrad in verschlossenen Räumen der Wohnung, im Keller oder in Gemeinschaftsräumen gelagert wird. Nicht abgedeckt ist allerdings der Diebstahl ohne Einbruch, z. B. auf offener Straße. Hierfür lässt sich bei einer Hausratversicherung eine Zusatzklausel abschließen. In diesem Fall funktioniert die Hausratversicherung als Fahrradversicherung gegen Diebstahl, sofern das Rad mit einem Schloss gesichert war. Bei der EUROPA sind Fahrräder bis zu einem Einzelwert von 10.000 € versicherbar.
Fahrradversicherung
Eigene Fahrradversicherungen lohnen sich besonders für teurere Räder. Wer also sein Rennrad oder E-Bike nicht nur vor Diebstahl schützen möchte, sollte über diese Investition nachdenken. Die Angebote unterscheiden sich bezüglich Leistung und Tarif recht stark, weshalb sich eine eingehende Prüfung empfiehlt.
Übrigens: Die sogenannten S-Pedelecs fallen unter keine dieser Versicherungen, da sie rechtlich nicht als Fahrräder zählen. Entsprechend müssen sie wie ein Kleinkraftrad versichert werden.
Was Sie beim Fahrrad Diebstahlschutz noch beachten sollten
Einige Maßnahmen zum Fahrrad Diebstahlschutz sind von dem von Ihnen verwendeten Modell abhängig. Gemeinhin gilt auch hier das Prinzip, es den Dieben am besten von Anfang an so schwer wie möglich zu machen, um schon den Versuch eines Diebstahls zu unterbinden.
Schnellspanner
Zwar sind sie im alltäglichen Gebrauch praktisch, zunächst einmal erschweren Schnellspanner den Fahrrad Diebstahlschutz aber. Ist zum Beispiel nur das Laufrad mit Schnellspanner angeschlossen, ist es für Diebe ein leichtes, das restliche Fahrrad zu entwenden. Auch andersherum kommt es durchaus vor, dass der angeschlossene Rahmen zwar sicher verschlossen zurückbleibt, das Laufrad mit Schnellspanner aber gestohlen wird. Hier empfiehlt es sich beispielsweise, die Laufräder zusammenzuschließen. Außerdem kann für das Fahrrad ein Schnellspanner Diebstahlschutz erworben werden, der von vielen Anbietern von Fahrradschlössern erhältlich ist.
Weitere abnehmbare Teile
Auch für andere abnehmbare Teile lohnt es sich, Vorsicht walten zu lassen
- Ein Fahrradsattel Diebstahlschutz ist etwa eine gute Ergänzung, je nach Bauart lassen sich aber abnehmbare Teile auch gut mit anschließen.
- Unbedingt mitnehmen sollten Sie stets den Akku Ihres E-Bikes. Ohne die Stromquelle ist das Rad für potenzielle Diebe deutlich weniger wert, weshalb Sie auf diese Weise auch Ihr E-Bike vor Diebstahl schützen.
- Ebenso sollten Sie kleine Teile wie zum Beispiel Stecklichter nicht an Ihrem Fahrrad lassen, wenn Sie es in der Öffentlichkeit abstellen.
Zwar bietet kein Fahrrad Diebstahlschutz hundertprozentige Sicherheit, aber mit diesen Tipps nähern Sie sich dieser so gut wie nur möglich. Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt!
Auf den Punkt: So beugen Sie einem Fahrraddiebstahl vor.
Stellen Sie Ihr Fahrrad in einem abgeschlossenen Raum ab – zum Beispiel in der Wohnung, im Kellerraum oder in der Garage. Ein gemeinsamer Fahrradabstellraum kann ebenfalls eine sichere Option sein.
Verwenden Sie zwei eigenständige, hochwertige Schlösser mit unterschiedlichen Schließmechanismen wie Bügel- oder Panzerkettenschlösser. Rahmenschlösser und einfache Kabelschlösser bieten keinen ausreichenden Schutz.
Stellen Sie Ihr Fahrrad an beleuchteten, belebten und gut einsehbaren Orten ab. Schließen Sie den Rahmen und möglichst beide Räder an einen fest verankerten, ausreichend hohen Gegenstand an – zum Beispiel an einen Laternenpfahl, Zaun oder Fahrradständer. Das alleinige Abschließen von Vorder- und Hinterrad reicht nicht aus, da das Fahrrad immer noch geschoben, weggetragen oder verladen werden kann.
Schließen Sie mehrere Fahrräder zusammen an, wenn Sie in einer Gruppe unterwegs sind.
Kennzeichnen Sie Ihr Fahrrad individuell – zum Beispiel mit einem auffälligen Aufkleber. Das macht es für Diebe unattraktiv.
Lassen Sie Ihr Fahrrad codieren und bei der Polizei registrieren. So kann der Eigentümer eindeutig festgestellt werden. Die Codierung erhalten Sie zum Beispiel im Fachhandel, beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) oder beim Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC).
Bewahren Sie diese Daten Ihres Fahrrads auf – am besten auch digital: Kaufbelege des Rades und der Sicherheitsschlösser, Herstellername, Marke, Rahmengröße, Modell, Farbe, Rahmen- und Codiernummer sowie Fotos.
Rüsten Sie Ihr Fahrrad mit einem GPS-Tracker auf. Er alarmiert Sie, wenn Ihr abgestelltes Fahrrad bewegt wird. Und im Falle eines Diebstahls kann der aktuelle Standort ermittelt werden.
Schützen Sie wertvolles Zubehör wie E-Bike-Akkus, indem Sie diese bei Nichtgebrauch abnehmen.
Stand: 01.06.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.