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Der Motorraum eines Autos: beliebtes Ziel für Mareder.

So schützen Sie sich vor Marderschäden am Auto

  • Warum Marder im Motor­raum von Autos Schläuche und Kabel zer­beißen.
  • Wie Sie Anzeichen eines Marders erkennen und welche Folge­schäden ent­stehen können.
  • Wie Sie Marder­schäden verhindern können und welchen Versicherungs­schutz Sie haben.

Veröffentlicht am:

16.11.2022 | 14:34:00

Wenn ein Marder den Motor­raum eines Autos als Ver­steck nutzt und aggressiv Teile zer­beißt, kann der Schaden erheb­lich sein. Lesen Sie, wie Sie Spuren eines Marders erkennen, warum diese Tiere so aggressiv werden können und wie Sie vor­beugen können. Und im Fall der Fälle schützt die richtige Wahl der Kfz-Versicherung vor hohen Folge­kosten.

Als Manfred K. am Montag­morgen in der Tief­garage des Mehr­familien­hauses in Reckling­hausen in seinen Wagen steigen will, um zur Arbeit zu fahren, stutzt er. Sind das Katzen-Fußspuren auf der Motor­haube oder Abdrücke von Marder­pfoten? Und tatsächlich: Als er die Motor­haube seiner Limousine öffnet, entdeckt der 52-Jährige Biss­spuren an Dämmmatten und Plastik­kabeln. Das war keine Katze. Aber noch schlimmer: Der Kühl­wasser­schlauch ist zerbissen, und unter dem Motor­raum hat die ausgelaufene Kühl­flüssigkeit eine Pfütze gebildet. Klar ist: Manfred K. wird erst mal seine Werk­statt anrufen und später zur Arbeit kommen. Und nicht mit seinem Wagen.

Die zerbissenen Teile im Motor­raum des Wagens von Manfred K. sind kein Einzel­fall: Hundert­tausende Schäden an Autos richten diese Wildtiere jährlich an. Konkret: 217.000 Schäden durch Marder­bisse an kasko­versicherten Fahr­zeugen meldete der Gesamt­verband der Versicherer (GDV) im Jahr 2020. Hinter Glas­bruch (1.907.000) und Wildschäden (272.000) sind Schäden durch Marderbisse somit die dritt­häufigsten Schaden­fälle in Deutschland. Den entstandenen Schaden durch Marder­bisse beziffern die Versicherer für 2020 mit rund 90 Millionen Euro.

Wie Sie sich mit einer Versicherung vor Maderschäden schützen können und welche Leistungen Sie noch zusätzlich bekommen, finden Sie im Ratgeber-Artikel zur Kfz-Versicherung der EUROPA.

Marderbisse: Die dritthäufigsten Schadenfälle bei Autos

Art des Kaskoschadens

Anzahl der Fälle

Glasbruch

1.907.000

Wildschaden

272.000

Marderbiss

217.000

Sturm, Hagel, Blitz

131.000

Teilentwendung (z. B. Radio, Navi)

50.000

Quelle: GDV (Zahlen von 2020, beziehen sich auf Deutschland)

Revierkämpfe machen Marder beißwütig

Aber warum ver­kriechen sich diese Tiere im Motor­raum von Autos? Marder sind sehr auf­geweckte, neugierige, nacht­aktive Tiere. In der Dunkel­heit erkunden sie gerne ihre Um­gebung. Als Einzel­gänger beanspruchen Marder ein großes Revier, in dem sie zwischen mehreren Ver­stecken hin und her wechseln. Der Motor­raum eines geparkten Autos ist für einen Marder ein gutes Ver­steck vor Lärm, Licht und vorbei­laufenden Menschen. Die Tiere markieren ihr Revier mit Duft­marken – so auch im Motor­raum. Richtig beiß­wütig werden die Tiere, wenn sie riechen, dass ein fremder Marder in ihrem Revier unterwegs war. Dann wollen sie dessen „Bau“ zerstören und zerbeißen alles, was nach Wider­sacher riecht. Das passiert am häufigsten in der Paarungs­zeit von März bis Juni.

Besuche von diesen Wildtieren haben teils gravierende Folgen für die Teile im Motor­raum. Am häufigsten betroffen sind folgende Auto­teile:

  • Schläuche für Kühl- und Scheiben­wisch­wasser
  • Zündkabel
  • Strom­leitungen und deren Isolierungen
  • Faltenbälge für Antrieb und Lenkung
  • Unterdruck­schläuche für die Motor­steuerung
  • Dämm- und Isolier­matten

Wie erkenne ich einen Marderschaden?

Niemand öffnet täglich die Motor­haube seines Autos. Daher kann ein Blinken der Kontroll­leuchten oder ein Leistungsabfall während der Fahrt ein Indiz für einen Marder­schaden sein. Auch wenn der Motor unrund läuft oder die Lenkung schwer­gängig wird, kann dies ein Signal sein. Dann sollte man sofort die nächste Werk­statt aufsuchen. Wenn Sie Fuß­abdrücke oder Marder­haare auf der Karosserie oder der Windschutz­scheibe entdecken, es nach Sekret oder Fäkalien riecht (Marder riechen sehr streng) oder Sie Biss­spuren an Schläuchen oder Isolier­matten entdecken, sollten Sie den Wagen stehen lassen. Jetzt muss auf jeden Fall ein Profi den Motor­raum inspizieren.

Pfotenspuren von Marder oder Katze?

Häufig finden sich Fuß­spuren von einem Tier auf dem Auto. Doch wie erkennt man, ob diese von Mardern oder Katzen stammen? Die einfache Faust­regel ist: Sie unter­scheiden sich durch die An­zahl der sichtbaren Zehen und die Abdrücke der Krallen. Der Abdruck einer Marderpfote hat fünf Zehen, der einer Katze vier. Zudem ziehen Katzen die Krallen in die Pfote ein, während diese bei Mardern größten­teils aus­gefahren sind – und somit beim Ab­druck zu erkennen sind. Übrigens: Der Ab­druck der Marder­krallen ist im winter­lichen Schnee noch besser zu erkennen, da die komplette Pfote ein­sinkt und so eine noch deutlichere Form hinter­lässt.

Kleine Bisse, große Folgen 

Aufmerksam­keit, gerade im Früh­jahr, ist also angebracht. Denn die Folgen eines Marder­schadens können erheblich sein. Beschädigte Gummi­manschetten haben nicht sofort eine Auswirkung. Wenn jedoch Wasser und Schmutz eindringen und Lager­fett austritt, können Antriebs- und Achs­gelenke geschädigt werden. Auch Lenkungs­teile können betroffen sein. Sind Zünd­kabel angebissen, kann das dazu führen, dass eine oder mehrere Zünd­kerzen nicht mehr richtig arbeiten und der Motor unrund läuft. Dann meldet die Motor­kontroll­leuchte, dass mit der Motor­steuerung etwas nicht stimmt. Und Sie sollten unbedingt die nächste Werk­statt ansteuern.

Auch perforierte Kühl­wasser­schläuche stellen eine Gefahr dar. Durch den Verlust von Kühl­flüssig­keit steigt die Kühlwassertemperatur an, und der Motor kann schnell über­hitzen. Wenn ein Schaden an den Unter­druck­schläuchen entstanden ist, kann die Motor­leistung verringert sein. Unter Um­ständen wechselt der Motor dann in das Not­lauf­programm. Die Folge: Der Brems­kraft­verstärker könnte dann ohne Funktion sein.

Der richtige Marderschutz

Sollten Sie an Ihrem Auto einen Marder­schaden oder Marder­spuren vorfinden, sollten Sie handeln. Verscheucht man die Tiere nicht, kommen sie leider gerne wieder. Dabei kommen verschiedene Methoden in Frage:

  • Motor­wäsche: Da Marder durch den Geruch von Art­genossen angelockt werden und besonders aggressiv reagieren, ist eine Motorwäsche sinnvoll. Diese sollte aller­dings fach­gerecht in der Werk­statt er­folgen, Haus­mittel nützen hier wenig.
  • Abschottungen für den ganzen Motor­raum: Das funktioniert zum Bei­spiel durch elastische Draht­gitter, die unter den Motor gelegt werden. Diese Barrieren hindern die Tiere daran, zu den Kabeln und Schläuchen vor­zudringen.
  • Ummantelungen: Diese Hüllen aus Hart­plastik schützen Kabel und Schläuche. Mit etwas Geschick können Sie diese selbst anbringen, sonst hilft die Werk­statt.
  • Ultraschallwellen: Spezielle Ultraschall­geräte aus dem Handel erzeugen für Marder un­an­genehme Geräusche. Das mensch­liche Ohr nimmt diese jedoch nicht wahr.
  • Stromplättchen: Marder können durch kleine Metall­plättchen, die schwache Strom­schläge ab­geben, vertrieben werden, ohne sie dabei zu verletzen. Aller­dings sollten diese Plättchen vom Profi angebracht werden, damit die Elektronik des Fahr­zeugs nicht beschädigt wird.
  • Gleicher Parkplatz: Stellen Sie Ihren Wagen möglichst immer am selben Ort ab. Somit sinkt das Risiko, im Revier eines anderen Marders zu stehen. Und damit die Wahrscheinlich­keit, dass rivalisierende Tiere ein und denselben Motor­raum aufsuchen – und beiß­wütig werden.

Der richtige Versicherungsschutz ist wichtig

Vorbeugen ist gut, aber im Fall eines Falles können die Folgen eines Marder­schadens erheblich sein. Daher sollten Sie prüfen, ob nicht nur der Marder­schaden an sich, sondern auch mögliche Folge­schäden in Ihrer Kfz-Versicherung abgedeckt sind. Bei der EUROPA sind Schäden durch Tier­bisse, also auch die durch Marder, einschließlich Folge­schäden bis 10.000 Euro im Komfort-Tarif abgedeckt. Das ist beruhigend, wenn man die Ab­drücke von Marderpfoten auf der Motor­haube ent­deckt. Oder wie Manfred K. morgens angebissene Kabel und Schläuche im Motor­raum ent­deckt.

Welche Leistungen bietet die EUROPA Autoversicherung?

Was kostet eine Autoversicherung?

Bilder: https://unsplash.com/@zmachacek und https://unsplash.com/@jorgecesar

Stand: 16.11.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.