Vom Drahtesel zum Hightech-E-Bike: Das Fahrrad erfreut sich wachsender Beliebtheit, und dank Elektromobilität und immer besserer Ausstattung werden die Fahrräder in deutschen Haushalten immer teurer. Grund genug, sie auch optimal zu versichern. Alle wichtigen Infos dazu lesen Sie hier.
Keine Angst vorm Fahrradklau: Eine gute Versicherung schützt!
Es war schon länger wieder auf Erfolgskurs, und Corona hat den Triumphzug endgültig eingeläutet: Das Fahrrad – vor allem das E-Bike bzw. Pedelec – wird immer beliebter, ob als praktisches, umweltfreundliches und infektionsfreies Fortbewegungsmittel oder als von Lockdowns unabhängige Freizeitbeschäftigung.
Boom bei E-Bikes und Lastenfahrrädern
Laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) stieg der Absatz von Fahrrädern 2020 um insgesamt fast 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den E-Bikes war ein Zuwachs von über 43 Prozent zu verzeichnen! Da sich mittlerweile Produktions- und Lieferschwierigkeiten infolge von Corona stark bemerkbar machen, liegt die Nachfrage nach Einschätzung des ZIV aktuell deutlich über dem Angebot, was abgesehen von der immer besseren Ausstattung ebenfalls die Preise in die Höhe treibt. Der durchvschnittliche Verkaufspreis pro Fahrrad (inkl. E-Bikes) lag 2020 laut ZIV bei 1.279 Euro.
Das hohe Qualitäts- und Sicherheitsbewusstsein der Kunden sorgt dafür, dass Fahrräder und E-Bikes in immer höherwertigerer Güte und Ausstattung gekauft werden. Große Modellvielfalt in allen Produktkategorien, herausragendes Design, innovative Weiterentwicklung in der Antriebs- und Batterietechnologie, beispielsweise die Integration der Batterie in den Fahrrad-Rahmen, sind laut ZIV Gründe für den anhaltenden Boom der E-Bike-Nachfrage.
Ebenfalls auf dem Vormarsch sind Lastenräder. Über 100.000 der umweltfreundlichen Cargobikes wurden im Jahr 2020 in Deutschland verkauft, gut drei Viertel davon mit Elektroantrieb, schätzt der Verband. Das entspricht einem Wachstum von rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) setzen sich die Absätze von E-Bikes 2020 wie folgt zusammen:
E-Trekking-Bike: 35,5 %
E-Mountainbike: 30,0 %
E-City-Bike: 28,0 %
E-Lastenrad: 4,0 %
E-Rennrad: 0,5 %
Schnelle E-Bikes: 0,5 %
Wann springt die Hausratversicherung ein?
Mit steigendem Wert stellen sich immer mehr Radbesitzer die Frage, wie ihr teures Stück eigentlich versichert ist. Ganz klar: Das Fahrrad gehört zum Hausrat. Befindet es sich also in den verschlossenen Räumen der Wohnung, im Keller oder in Gemeinschaftsräumen, wäre es bei einem Einbruchdiebstahl selbstverständlich im Rahmen der Hausratversicherung abgedeckt. Das gilt übrigens auch für Pedelecs, sofern diese nicht zulassungs- oder versicherungspflichtig sind. Da die meisten Fahrräder aber auf offener Straße entwendet werden, lohnt sich der Zusatzbaustein „Fahrrad“, den viele Versicherungen als Option im Rahmen der Hausratversicherung anbieten. Bei einer solchen Fahrradklausel sind die Fahrräder auch versichert, wenn sie außerhalb der Wohnung gestohlen werden. Je nach Versicherungstarif können Höchstbeträge gelten. Die gilt es also zu prüfen, wenn man sehr teure Fahrräder besitzt. Selbstredend sollten alle zum Fahrrad gehörigen Unterlagen, vor allem die Rechnung, sorgfältig verwahrt werden.
Voraussetzung für eine Entschädigung bei Diebstahl ist die Sicherung mit einem Fahrradschloss. Manche Versicherungen machen hier bestimmte Vorgaben bezüglich der Güte und manchmal sogar des Herstellers des Schlosses – das gilt vor allem bei separaten Fahrradversicherungen. Fest steht: Wer in ein gutes Schloss investiert, beugt nicht nur dem Diebstahl vor, sondern garantiert auch den Versicherungsschutz. Denn ist das Schloss schwer zu knacken, lassen die meisten Diebe nach kurzer Zeit von dem Fahrrad ab und suchen sich eine leichtere Beute. Die Polizei empfiehlt in der Regel ein Bügelschloss in typischer U-Form aus speziell gehärtetem Stahl. Spiral- und Kabelschlösser sind zwar wegen ihrer Flexibilität beliebt, können aber je nach Stärke mühelos mit einem Bolzenschneider oder einer Metallsäge durchtrennt werden.
Besonderheiten beim Transport am Wohnmobil
Auch wenn Ihre Hausratversicherung Diebstähle aus dem Auto abdeckt, gilt das nicht unbedingt während des Campingurlaubs mit dem Wohnmobil. Wer sein Rad häufig auf dem Gepäckträger oder im Wohnmobil transportiert, prüft daher besser den Schutz durch eine separate Fahrrad- oder eine Inhaltsversicherung für Wohnmobile.
Der Schock ist groß: Man kommt aus dem Supermarkt oder dem Restaurant zurück, und das Rad ist verschwunden. Zunächst sollte man die Nachbarschaft absuchen. Manche Fahrraddiebstähle sind spontane Aktionen, Mutproben unter Jugendlichen oder unbedachte Taten in Sektlaune. Die Chance besteht, dass die Täter das Rad nach wenigen Metern schon wieder im Gebüsch liegengelassen oder abgestellt haben. Ist das Fahrrad aber tatsächlich nicht mehr auffindbar, muss der Diebstahl sofort bei der Polizei angezeigt werden, um den Versicherungsschutz zu erhalten. In vielen Bundesländern kann man den Fahrraddiebstahl online melden. Am besten hat man dann die Rahmennummer und eine eventuelle Codierung zur Hand – daher besser im Handy notieren! Eine Rechnung und Bilder des Fahrrads sind ebenfalls hilfreiche Unterlagen. Wer möchte, kann für sein Rad im Vorfeld einen Fahrradpass mit allen wichtigen Daten anlegen. Dafür gibt es mittlerweile auch eine kostenlose App von der Polizei. Diese Informationen sind auch für die Versicherung wichtig, denn es muss natürlich nachgewiesen werden, dass man Besitzer des Fahrrads und was es wert war. Abgesehen von der Anzeige bei der Polizei muss gegenüber der Versicherung später bestätigt werden, dass das gestohlene Fahrrad nicht innerhalb einer Drei-Wochen-Frist wieder aufgefunden wurde. Wird das Fahrrad wiedergefunden, nachdem die Versicherung die Entschädigung gezahlt hat, ist die Versicherung darüber schriftlich zu benachrichtigen.
Das Fahrrad umfassend versichern
Wer sein Fahrrad besonders gut schützen will, kann in eine gesonderte Fahrradversicherung investieren. Hier gibt es sehr große Unterschiede sowohl bei den Tarifen als auch bei den Leistungen. Deswegen muss man das Angebot genau unter die Lupe nehmen und überlegen, welchen Schutz man benötigt.
Gut zu wissen: Schnelle S-Pedelecs sind rechtlich keine Fahrräder, sondern Kleinkrafträder. Sie haben eine Motorleistung von bis zu 400 Watt und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Für sie ist nicht nur wie bei anderen motorisierten Fahrzeugen ein Führerschein (Fahrerlaubnis Klasse B), sondern auch eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Diese Pedelecs fallen auch nicht mehr unter den Hausrat. Deshalb kann zusätzlich eine Teilkaskoversicherung sinnvoll sein, um sie vor Diebstahl zu schützen.
Stand: 06.04.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.