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Der Schatten einer Leiter fällt auf Kiesboden.

Unfälle im Haushalt: So machen Sie Ihr Zuhause sicher

  • Knapp ein Drittel aller Unfälle passieren im Haushalt.
  • Die größten Gefahrenquellen im Überblick.
  • Wie Sie Ihr Zuhause sicherer machen.

Veröffentlicht am:

12.12.2022 | 11:49:49

In den eigenen vier Wänden fühlen wir uns meistens besonders sicher. Doch oft wiegen wir uns dabei in einer falschen Sicherheit. Denn die meisten Unfälle ereignen sich tatsächlich im Haushalt. Wir zeigen Ihnen, welche die größten Gefahren­quellen sind und wie Sie sie beseitigen können.

Knapp ein Drittel aller Unfälle passieren im Haushalt, deutlich mehr als etwa im Straßenverkehr – das zeigen statistische Erhebungen immer wieder. Tragischer­weise haben solche Unfälle sogar oft einen tödlichen Ausgang. Laut Statistischem Bundes­amt starben bei häuslichen Unfällen 2020 in Deutsch­land 13.056 Personen. Zum Vergleich: Bei Verkehrs­unfällen waren es dagegen nur 2.848. Ein Grund dafür dürfte darin liegen, dass wir uns in unserem eigenen Zuhause besonders geborgen und sicher fühlen – und manchmal einfach zu sicher. So unter­schätzen wir die Risiken, die uns auch zuhause er­warten, und sind oft zu leicht­sinnig. Die häufigsten Unfall­ursachen lassen sich aber auch sehr einfach vermeiden.

Sturz- und Stolpergefahren im Haushalt

Wer kennt das nicht? Um das Leuchtmittel in der Decken­lampe zu wechseln, steigt man kurzerhand auf einen Stuhl. Wenn die unsichere Steig­hilfe dann aber ins Wanken gerät, ist es schnell passiert. Stürze sind die häufigste Ursache für schwere Ver­letzungen im Haushalt. Auch glatte oder nasse Böden, Treppen, herumliegende Gegenstände oder Teppiche können sehr schnell zur Stolperfalle werden.

Um Stürze zuhause zu vermeiden, sollten Sie deshalb immer eine geeignete und sichere Auf­stiegs­hilfe wie etwa eine Klapp­leiter oder einen Schemel nutzen. Seien Sie vor­sichtig bei frisch gewischten Fuß­böden und wischen Sie ver­schüttete Flüssig­keiten sofort auf. Räumen Sie unnütz herum­stehende Sachen wie etwa Stabsauger oder Wäsche­körbe sowie Spiel­sachen auf. Seien Sie beim Treppen­steigen stets vorsichtig, insbesondere wenn Sie etwas tragen. Nutzen Sie rutsch­feste Matten in Bade­zimmer und Dusche. Rutschende Teppiche lassen sich mit einer Gummi­unterlage sichern.

Checkliste Haushaltssicherheit: So machen Sie Ihr Zuhause sicherer

Mit diesen Tipps und Tricks sorgen Sie für mehr Sicherheit im Haushalt:

  • Nutzen Sie beidseitiges Klebeband, Antirutschmatten oder Haftspray, um Teppiche und Fußmatten rutschfest zu machen.
  • Befestigen Sie Schränke und Regale mit Schrauben kippsicher an der Wand.
  • Mit Verlegeschienen, Kabelbindern und Kabelschellen verhindern Sie, dass Kabel zur Stolperfalle werden.
  • Installieren Sie in allen größeren Räumen einen Rauchmelder und halten Sie Feuerlöscher und Löschdecke immer griffbereit.
  • Montieren Sie Geländer und Handläufe an die Treppen.
  • Versehen Sie alle Steckdosen mit einer Kindersicherung.
  • Sorgen Sie im ganzen Haus für ausreichende Beleuchtung.

Spitze und scharfe Gegenstände im Haushalt

Vor allem in der Küche, im Werk­raum oder der Garten­laube lauern weitere Gefahrenquellen auf Sie: Messer, Scheren, Sägen und andere spitze oder scharfe Gegen­stände. Eine falsche Bewegung, eine kurze Un­achtsamkeit oder die unsach­gemäße Benutzung können hier zu schweren Schnittwunden oder Stich­verletzungen führen.

Beim Umgang mit Messern, Scheren und Werkzeugen ist deshalb immer höchste Vor­sicht geboten. Bewahren Sie Küchen­messer in einer eigenen Schub­lade oder einem Messer­block auf. Achten Sie beim Schneiden oder Hobeln auf Ihre Finger oder nutzen Sie einen schnitt­sicheren Hand­schuh. Nutzen Sie beim Schneiden stets ein Schneide­brett oder eine andere rutschfeste Unter­lage. Spitze und scharfe Gegen­stände und Werkzeuge sollten sich immer außerhalb der Reich­weite von Kindern befinden.

Nicht nur im Haushalt gibt es viele Gefahrenquellen, wie scharfe Gegenstände. Auch draußen bei der Gartenarbeit kann es zu Unfällen kommen. Erfahren Sie mehr in unserem Ratgeber-Beitrag, wie Ihnen EUROPA im Garten Schutz bietet.

Hitzequellen und offenes Feuer im Haushalt

Verbrennungen und Ver­brühungen sind Verletzungen, die häufig bei Haushaltsunfällen vor­kommen können. Sie geschehen meistens in der Küche, etwa durch Ver­brennungen an der Herdplatte oder dem Back­ofen oder durch heiße Flüssig­keiten wie kochendes Wasser oder siedendes Fett. Ver­brennungs­gefahr besteht außerdem bei offenen Feuer­quellen wie einem Kamin, einem Grill oder einer Feuer­stelle im Garten.

Lassen Sie den heißen Herd und offene Feuerquellen deshalb niemals unbeaufsichtigt, insbesondere wenn Kinder in der Nähe sind. Achten Sie darauf, dass die Griffe von Töpfen und Pfannen nicht über den Herd­rand ragen. Verwenden Sie beim Umgang mit heißen Töpfen und Blechen immer einen Topf­lappen. Halten Sie zu offenen Feuer­quellen immer genug Ab­stand und achten Sie darauf, dass keine brennbaren Gegen­stände oder Materialien zu nahe ans Feuer gelangen.

Giftige und ätzende Stoffe im Haushalt

Spül- und Reinigungs­mittel, Ent­kalker, Insekten­vernichter und andere Chemikalien oder Gift­stoffe, die wir im Haus­halt haben, können insbesondere für Kinder eine große Gefahrenquelle sein. Aber auch bei Erwachsenen können sie bei unsachgemäßem Gebrauch oder Unachtsamkeit zu Vergiftungen oder Ver­ätzungen der Haut oder Atem­wege führen.

Bewahren Sie deshalb giftige Reiniger wie Spül- oder Putz­mittel, Farben, Pestizide und andere Gefahr­stoffe stets außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Füllen Sie niemals giftige Stoffe in eine Getränke­flasche. Sonst besteht die Gefahr, dass sie versehent­lich getrunken werden könnten. Außerdem sollten Sie immer die Warn- und Sicherheits­hinweise auf Ver­packungen beachten. Benutzen Sie beim Umgang mit giftigen oder ätzenden Stoffen Hand­schuhe und sorgen Sie in Innen­räumen für aus­reichende Belüftung.

Welche Gefahrenquellen es noch für Kinder in Freizeit und Haushalt gibt und wie Sie diese mit einer privaten Unfallversicherung davor schützen können, finden Sie in unserem Artikel zur privaten Unfallversicherung für Kinder.

Elektrische Geräte und Anschlüsse im Haushalt

Elektrizität ist in unserem modernen Zuhause eine Not­wendigkeit, aber auch eine Gefahren­quelle, denn Strom­schläge können tödlich sein. Ursachen für einen Strom­unfall können zum Beispiel ein defektes Elektrogerät, ein beschädigtes Kabel oder der unsachgemäße Umgang mit elektrischen Geräten sein.

Um Unfälle mit elektrischem Strom zu vermeiden, sollten Sie niemals ver­suchen, ein Elektro­gerät selbst zu reparieren. Überlassen Sie das immer einem Experten. Achten Sie darauf, dass Stromkabel keine Schäden wie Risse oder abisolierte Stellen haben und wickeln Sie Strom­kabel immer komplett ab. Vor allem im Bade­zimmer gilt: Halten Sie elektrische Geräte vom Wasser fern. Und wenn Kinder im Haus­halt sind, sind Kinder­sicherungen in sämtlichen Steckdosen absolute Pflicht.

Auch zuhause abgesichert – mit der Unfallversicherung der EUROPA

Wichtig zu wissen! Die gesetzliche Unfall­versicherung deckt nur Unfälle während der Arbeit (bzw. der Zeit in Universität, Schule, Kinder­garten) sowie auf dem direkten Weg dorthin oder wieder zurück ab. Um auch bei Unfällen zuhause im Haus­halt abgesichert zu sein, benötigen Sie zusätzlich eine private Unfall­versicherung. Die Unfall­versicherung der EUROPA gibt Ihnen im Falle eines Unfalls zuhause und außerdem überall auf der Welt einen umfassenden Schutz. Dabei profitieren Sie im Unglücks­fall von einer hohen Invaliditäts­leistung, und je nach individueller Ab­sicherung durch eine Unfall-Rente, Krankenhaus­tagegeld und Genesungs­geld.

Erfahren Sie mehr über die Unfall­versicherung der EUROPA.

Unfall im Haushalt: So reagieren Sie richtig

Selbst die besten Sicherheits­vorkehrungen schützen nicht zu 100 Prozent vor einem Haushalts­unfall. Wenn etwas passiert, ist es wichtig, dass Sie auf die Situation richtig reagieren.

  1. Bewahren Sie Ruhe und verschaffen Sie sich einen Überblick, was passiert ist.
  2. Leisten Sie verletzten Personen Erste Hilfe.
  3. Setzen Sie einen Notruf über die Notrufnummer 112 ab. Folgen Sie dabei den fünf W: Wer ist am Apparat? Wo ist etwas passiert? Was ist passiert? Wie viele Personen sind betroffen? Warten Sie auf Rückfragen.