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Ein Auspuff wird gewechselt.

Verschleißteile am Auto: Unnötige Abnutzung verhindern

  • Welche Teile am Fahrzeug besonders vom Verschleiß betroffen sind.
  • Wie regelmäßige Wartung und Pflege die Lebens­dauer und die Sicher­heit erhöhen.
  • Wie Sie selbst dem vorzeitigen Ver­schleiß von Auto­teilen vor­beugen können.

Veröffentlicht am:

06.01.2023 | 13:20:02

Nicht alle Bauteile halten ein ganzes Autoleben lang. Durch eine hohe Fahr­leistung oder starke Beanspruchung gehen diese sogenannten Verschleiß­teile früher oder später kaputt. Für die eigene Sicher­heit sorgen regelmäßige Wartung und Inspektion. Und ein vernünftiges Fahr­verhalten beugt dem Verschleiß vor.

Letztlich ist es simpel: Ein Auto besteht aus zahlreichen Teilen. Und jedes Teilchen muss funktionieren, muss intakt sein. Das gilt besonders für die Verschleißteile, die man bei regelmäßigen Inspektionen auf ihre Funktionstüchtigkeit prüfen lassen muss – im Sinne der Sicherheit. Denn im Vergleich zur Karosserie zum Beispiel nutzen sich die Verschleißteile früher oder später auf jeden Fall ab und müssen ausgetauscht werden. (Mehr Informationen über die Kosten für Verschleißteile und wie man diese sicher kalkulieren kann, bekommen Sie im Ratgeber-Beitrag über Kfz-Verschleißkosten.)

Folgende Autoteile sind häufig von Verschleiß betroffen:

Bremsen

Sie gehören zu den sicherheits­relevantesten Bau­teilen eines Autos. Bei jedem Brems­vorgang reiben sich die Brems­beläge ein bisschen ab. Ein Check der Funktions­tüchtigkeit sollte bei jedem Werk­statt­besuch erfolgen. Als Faust­regel gilt: Die Klötze von Scheiben­bremsen müssen Sie spätestens bei einem Rest­belag von unter zwei Milli­metern erneuern, Trommel­bremsbacken bei unter einem Millimeter. Brems­beläge haben zumeist eine Lebensdauer von 20.000 bis 50.000 Kilo­metern, Brems­scheiben von 90.000 bis 150.000 Kilo­metern. Allerdings zeigen diese Spannen, dass der Verschleiß weniger von der Fahr­leistung, sondern vor allem vom Fahrstil abhängt. Eine sportliche Fahrweise, viele Stopps im Stadt­verkehr oder auch Touren durch hügelige oder bergige Gegenden reduzieren die Kilometer­leistung der Teile. Übrigens: Bei Elektro­fahrzeugen ist die Lebens­dauer deutlich höher, weil zum Teil auch über die sogenannte Rekuperation des Generators (Rück­gewinnung von Energie) eine Brems­wirkung erzielt wird.

Reifen

Autoreifen haben keine Chance, so alt wie das Auto zu werden. Durch den Ab­rieb werden sie systematisch heruntergefahren oder werden nach sechs bis zehn Jahren porös. Und dann ist der nötige Grip auf dem Asphalt nicht mehr gewähr­leistet. Als Profil­tiefe sind mindestens 1,6 Milli­meter vor­geschrieben. Empfehlenswert ist es aber, sich an drei Milli­metern für Sommer- und vier Millimetern für Winter­reifen zu orientieren.

Auspuff

Eine herkömmliche Abgas­anlage hält durchschnittlich etwa 100.000 Kilo­meter. Muss sie aber nicht, denn Feuchtigkeit, chemische und mechanische Belastungen oder Temperatur­schwankungen setzen dem Auspuff zu. Streusalz zum Beispiel kann bewirken, dass sich in diesem Verschleißteil Löcher bilden oder Teile lösen. Das ist nicht nur laut, sondern kostet auch zusätzlich Sprit. Häufig muss nicht der gesamte Aus­puff ausgetauscht werden, sondern nur Komponenten wie End- oder Mittel­schalldämpfer.

Batterie

Vom Fahrverhalten und der Bord-Elektronik hängt die Lebensdauer einer Autobatterie ab. Sie hält zumeist etwa fünf bis sieben Jahre. Bei regel­mäßigem Nach­laden und guter Pflege sind aber auch zehn Jahre drin. Kurz­strecken, bei denen die Licht­maschine die Batterie nicht vollständig laden kann, fördern den Ver­schleiß.

Stoßdämpfer

Ohne dieses Verschleiß­teil würden Fahrer und Fahr­gäste bei jeder Unebenheit durch­geschüttelt werden wie früher in Kutschen. An den Achsen verbaut, sorgen schwere Beladung, Bodenwellen oder das Eindringen von Streusalz und Schmutz dafür, dass die Stoß­dämpfer über die Zeit undicht werden. Anzeichen für den Ver­schleiß können ein schwammiges Fahr­verhalten in Kurven oder ein Nach­schwingen des Fahrzeugs sein. Fach­leute empfehlen, den Zustand dieser Verschleiß­teile nach spätestens 80.000 Kilo­metern prüfen zu lassen.

Beleuchtung

Die Lebensdauer hängt vom Lampentyp ab. Wer LED-Leuchten in seinen Scheinwerfern und Rück­leuchten verbaut hat, kommt um einen Wechsel vielleicht herum. Denn einige Fahrzeughersteller brüsten sich mit einer lebenslangen Haltbar­keit dieser Leuchten. LED-Leuchten sind temperatur­empfindlich, so ist Überhitzen eine der häufigsten Ursachen für einen früh­zeitigen Verschleiß. Wenn der Wagen Glüh­birnen oder Halogen­lampen statt LEDs hat, halten diese je nach Modell etwa zwei bis fünf Jahre. Klar ist: Egal welcher Leuchten­typ – bei einem Defekt ist ein Aus­tausch alternativlos. Beim Fahren ohne ordnungs­gemäße Beleuchtung kann ein Bußgeld von 20 Euro fällig werden.

Kupplung

Auch die Kupplung unterliegt durch die häufige Benutzung einem natürlichen Abrieb, bei jedem Schalt­vorgang. Bei umsichtigem Gebrauch sollten Kupplungen ein Autoleben ohne Wechsel überstehen. Man muss schon dauerhaft sehr unvorsichtig und ruppig schalten, damit diese beschädigt werden. Bemerk­bar macht sich das durch Aufheulen des Motors beim Schalten, einen schwammigen Greif­punkt der Kupplung oder durch einen sehr langen Schaltweg. Dann sollte der Wagen in die Werk­statt.

Scheibenwischer

Der Verschleiß dieser Helfer zur optimalen Sicht lässt sich nicht vermeiden: Wechselnde Witterungen, starke UV-Strahlung und mangelnde Reinigung der Wind­schutz­scheibe von grobem Schmutz oder Eis setzen dem Gummi zu. Alle zwei Jahre sollten Scheiben­wischer daher aus­getauscht werden, manche Experten raten sogar zum jährlichen Wechsel. Denn es geht ja um die Sicherheit.

Betriebsflüssigkeiten

Auch wenn sie keine Verschleißteile im klassischen Sinn sind: Die unterschiedlichen Betriebs­flüssigkeiten beeinflussen die Sicher­heit und die Lebens­dauer eines Fahrzeugs. Das Motoröl verdreckt durch Ruß und Ab­lagerungen. Dabei verschlechtern harte Teilchen im Schmier­stoff die Schmier­eigenschaften und verursachen Ritzungen an den geschmierten Autoteilen. Daher gilt: Das Motor­öl sollten Sie in der Regel alle zwei Jahre oder alle 30.000 Kilo­meter austauschen (lassen), bei unempfindlichen Motoren alle 50.000 Kilo­meter.

Auch das Getriebe­öl des Schalt- und Automatik­getriebes verliert durch Schmutz seine Schmier- und Fließ­fähigkeit. Alle zwei Jahre sollte es geprüft, alle acht Jahre gewechselt werden. Die Brems­flüssigkeit überträgt die Bremskraft am Pedal auf die Rad­bremse. Durch zu hohen Wasser­gehalt kann die Funktion der Flüssig­keit beeinträchtigt werden. Da hier die Sicher­heit im Vordergrund steht, sollten Sie sich an die empfohlenen Wechsel­intervalle des Fahrzeug­herstellers halten (zumeist zwei Jahre). Die Kühl­flüssigkeit sollte aber regel­mäßig kontrolliert und bei Bedarf nachgefüllt werden. Aber auch die Wirkung der Kühl­flüssigkeit lässt nach. Sie sollten sie alle zwei Jahre komplett tauschen (lassen).

Erfahren Sie mehr über die Leistungen der EUROPA Kfz-Versicherung.

Filter

Bei starken Verschmutzungen müssen die Luftfilter des Motors wie auch die Innenraumfilter getauscht werden. Denn der Innen­raum­filter sorgt stets dafür, dass keine Pollen in den Fahrgastraum gelangen und im Winter die Scheiben nicht beschlagen. Je nach Hersteller beträgt die Lebens­dauer zwischen 15.000 und 40.000 Kilo­metern. Der Luft­filter verhindert, dass Verunreinigungen in den Motor gelangen. Da ein stark verschmutzter Luft­filter das Abgas­verhalten des Motors einschränkt, sollte er alle zwei bis drei Jahre gewechselt werden.

Zahnriemen

Die vom Hersteller vorgeschriebenen Wechsel­intervalle für den Zahn­riemen sollten Sie stets einhalten. Denn ein gerissener Zahn­riemen kann zu einem kost­spieligen Motor­schaden führen. Die Intervalle liegen im Schnitt zwischen 60.000 und 240.000 Kilo­metern oder zwischen fünf und zehn Jahren (das exakte Intervall ist in der Bedienungs­anleitung und im Scheck­heft / Service­heft vermerkt). Nicht nur durch die Lauf­leistung, auch allein durchs Alter verschleißt ein Zahn­riemen und sollte daher getauscht werden, wenn er das Höchst­alter erreicht hat.

Garantieanspruch auf Verschleißteile?

Die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung bzw. Sach­mängel­haftung bei Neu- und Gebraucht­wagen beträgt zwei Jahre, viele Fahrzeug­hersteller bieten eine frei­willige Garantie von bis zu sieben Jahren ab der Erst­zulassung. Auf ein Jahr verkürzen können Gebraucht­wagen­händler diese vertraglich. Aber Vorsicht: Aus­genommen von der Gewähr­leistung sind Verschleiß­teile und Betriebs­stoffe. Denn deren Abnutzung und Lebens­dauer ist stark von der jeweiligen Fahrweise abhängig – und davon, wie häufig der Wagen benutzt wird. Einzig bei Produktions­fehlern oder nachweisbaren Mängeln kann man Garantie- und Gewähr­leistungs­ansprüche geltend machen.

So beugen Sie dem Verschleiß von Autoteilen vor

Mit einer angemessenen Fahrweise können Sie allein schon eine Menge bewirken: Je seltener Sie die Kupplung betätigen, desto länger ist ihre Lebens­dauer. Vermeiden Sie daher möglichst Staus und Routen durch die Stadt mit vielen Ampeln. Und wenn rote Ampel: Gang raus und die Kupplung los­lassen.

Voraus­schauendes und nicht zu schnelles Fahren trägt ebenso dazu bei. Vermeiden Sie starkes oder unnötiges Bremsen und nutzen Sie die Motor­bremse – so schonen Sie Brems­beläge und -scheiben sowie die Reifen. Über weniger „Begegnungen“ mit Schlag­löchern und Bordstein­kanten freuen sich Reifen und Stoßdämpfer. Warum eine angemessene und vorausschauende Fahrweise auch zu Vorteilen bei der Kfz-Versicherung führt, erfahren Sie unter anderem im Ratgeber-Artikel zur Kfz-Versicherung der EUROPA.

Was kostet eine Autoversicherung?

Möglichst keine Kurzstrecken, dafür regelmäßige Autowäsche

Ein noch kalter Motor verschleißt grundsätzlich stärker als ein Motor, der seine Betriebs­temperatur erreicht hat. Daher sollten Sie Strecken unter fünf Kilometer möglichst vermeiden. Und wenn es nicht anders geht, dann zumindest nicht stark beschleunigen und mit niedrigen Dreh­zahlen fahren.

Mit dem vom Hersteller empfohlenen Reifen­druck (auch bei Zuladung) beugen Sie der Ab­nutzung des Profils vor – und sparen zudem Kraft­stoff. Und die regelmäßige Auto­reinigung (mit Unter­boden­wäsche) dient nicht nur der Optik: In der Waschstraße lösen sich Ablagerungen und Schmutz, die den Verschleiß von Auspuff und Stoß­dämpfern forcieren. Die Windschutz­scheibe Ihres Autos sollte schmutz- und im Winter eisfrei sein. Die Scheiben­wisch­blätter werden es Ihnen danken.

Bei älteren Autos lohnt eine Reparaturkostenversicherung

Die beste Vorbeugung ist und bleibt: die regelmäßigen Wartungs- und Inspektions­intervalle einzuhalten. So ist Ihr Auto im best­möglichen Zustand. Und die Fach­leute in der Werkstatt erkennen bei der Inspektion, ob ein Autoteil getauscht werden muss – bevor es gravierende und gefährliche Folgeschäden verursacht.

Wer mit einem älteren Modell unterwegs ist, wird um regelmäßige Werkstattbesuche, bei denen auch Verschleiß­teile ausgetauscht werden müssen, jedoch nicht herum­kommen. Und die Kosten können sich schnell und unangenehm summieren. Hier lohnt sich eine Reparatur­kosten­versicherung. Mit dieser haben Sie Ihre Reparaturkosten jederzeit im Griff und sind vor unliebsamen Überraschungen geschützt. Die EUROPA bietet Ihnen maßgeschneiderte Versicherungs­pakete, die – je nachdem, was Sie monatlich investieren möchten – bis zu 100 Prozent der Reparatur­kosten übernehmen. Versichert sind alle mechanischen, hydraulischen, pneumatischen, elektrischen und elektronischen Bauteile, die wesentlich zum Betreiben des Fahrzeugs sind.

Was kostet eine Reparaturkostenversicherung?

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Stand: 06.01.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.