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Ein Auto wird in einer Werkstatt repariert.

Kfz-Verschleißkosten: Sicher kalkulieren und langfristig vorsorgen

  • Kfz-Verschleißteile und Kosten: Übersichtlich nach Lauf­leistung dar­gestellt.
  • Holen Sie sich geldwerte Tipps zu Werkstatt­wahl und Kosten­voranschlag.
  • Die Vorteile einer Reparaturkosten­versicherung auf einen Blick.

Veröffentlicht am:

06.07.2022 | 16:00:46

Auch wenn sich Fahrzeug­technologie und -materialien in den letzten Jahren enorm weiter­entwickelt haben, unter­liegen auch in modernen Autos ele­mentare Teile permanentem Verschleiß. Welche das sind und wie Sie sich vor den Kosten schützen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Verschleißteile im Fahr­zeug sind Teile, die eine geringere Lebensdauer haben als das komplette Fahrzeug. Um das volle Leistungspotenzial dauerhaft nutzen zu können, ist ein regel­mäßiger Tausch dieser Komponenten notwendig. Der Teiletausch sorgt nicht nur für maximale Sicherheit im Straßen­verkehr und optimalen Fahr­komfort, sondern gewährleistet auch den langfristigen Wert­erhalt Ihres Fahrzeugs. Der Nach­weis der intervall­mäßig erneuerten Verschleiß­teile ist zudem ein wichtiger Faktor für die Kalkulation des Wieder­verkaufs­werts.

Im Servicebuch Ihres Fahr­zeugs finden Sie die wichtigsten Verschleißteile mit den vom Her­steller empfohlenen Wechsel­turnussen. Wir bieten Ihnen einen kompletten Über­blick aller relevanten Teile.
 

Wann Sie welche Verschleißteile wechseln müssen

Verschleißteile, die bis 50.000 km gewechselt werden müssen:

Fahrzeugteil  FunktionIntervallKosten
InnenraumfilterFür gute Luft und klare Scheiben ohne Belastung durch Pollen oder gesundheitsschädliche Stoffe. Kombifilter mit Aktivkohle filtern zusätzlich schädliche Stickoxide aus der InnenraumluftJährlich oder je nach Verschmutzung alle 15.000 bis 40.000 km30–70 € Werkstattkosten
BremsbelägeFür kurze Bremswege und Sicherheit in GefahrensituationenJe nach Fahrstil zwischen 20.000 und 50.000 kmKomplett zwei Achsen: 80–300 € je nach Marke und Modell
MotorölSchmierung und Abdichtung des Motors für Laufruhe und maximale MotorlebensdauerAlle 30.000 kmZwischen 25 und 90 € je nach Marke und verwendetem Motoröl
LuftfilterFür optimale Vergasung durch Herausfiltern von SchmutzpartikelnAlle 30.000 bis 40.000 km30–70 € oder selbst durchführen mit max. 20 € Materialkosten

Verschleißteile, die bei 50.000 km gewechselt werden müssen.

FahrzeugteilFunktionIntervallKosten
StoßdämpferFür besten Fahrkomfort zur Dämpfung von Schlägen und Stößen unebenen FahrbahnbelagsJe nach Belastung durch Schmutz und Streusalz ca. alle 80.000 kmStoßdämpfer vorne:
200–500 €;
Stoßdämpfer hinten:
250–650 €
BremsscheibenFür kurze Bremswege und Sicherheit in GefahrensituationenJe nach Fahrstil nach ca. 100.000 km250–500 € pro Achse je nach Marke und Modell
KupplungFür reibungslose GangwechselAb rund 100.000 km – Kupplungen können je nach Fahrstil wesentlich länger haltenBis 2.000 €
AuspuffFilterung der AbgaseAlle 100.000 kmRund 250 € je nach Modell und zu ersetzenden Teilen
ZahnriemenÜberträgt die Kraft von der Kurbel- auf die NockenwelleWechselintervalle zwischen 60.000 und 240.000 km je nach Empfehlung im Serviceheft 300–1.200 € pro Achse je nach Marke und Modell

Verschleißteile, die nach mehr als 50.000 km gewechselt werden müssen.

FahrzeugteilFunktionIntervallKosten
BatterieVersorgt alle elektronischen Systeme und startet das FahrzeugJe nach Qualität, ca. alle 7–8Jahre120–150 € Tauschkosten inkl. Batterie
ReifenIhr sicherer Kontakt zur Straße für Spurstabilität und gutes BremsverhaltenBei weniger als 3 mm Profiltiefe im Sommer und 4 mm im WinterRund 50 € Werkstattkosten für den Wechsel + Kosten von etwa 200 bis 1.500 € für einen Satz Reifen je nach Modell
GetriebeölSchmierung und Kühlung des GetriebesNach rund 150.000 km oder 8 JahrenRund 200 €
LeuchtenGute Sicht und Sicherheit in der DunkelheitNach Bedarf. Normale Glühbirnen ca. ab 1–2 Jahren; LEDs können ein Fahrzeugleben lang haltenGlühbirnentausch: wenige Euro; LEDs tauschen: 500–5.000 €

Weitere wertvolle Informationen zum Thema Unterhaltskosten für das Auto finden Sie in unserem Ratgeber-Beitrag „Unterhalt für's Auto: Das kostet es und so können Sie sparen“

Reparaturkosten – je nach Automarke und Werkstätte unterschiedlich

Reparaturkosten für Verschleiß­teile unterscheiden sich im Wesentlichen durch einen zentralen Faktor: die Exklusivität der Marke mit entsprechenden Stunden­honoraren der Vertragswerkstätten und den jeweiligen Materialkosten. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Ver­gleich zwischen einem VW Golf und einem Porsche 911. Während die durch­schnittlichen Werkstattkosten bei Volks­wagen laut autokostencheck.de zwischen 120 und 150 € pro Stunde liegen, bewegen sich die Stunden­honorare bei Porsche zwischen 185 und 210 €. Parallel hierzu unter­scheiden sich auch die Material­kosten: Muss man beispiels­weise beim Golf für einen kompletten Satz Brems­beläge inklusive Brems­scheiben mit etwa 770 € rechnen, belaufen sich hier die Kosten bei Porsche auf circa 1.700 €. Natürlich ein Umstand, der bereits bei der Fahrzeug­wahl berück­sichtigt werden sollte.
 

Verschleißkosten gering halten – so geht’s 

Wer ein paar grund­legende Regeln beachtet, kann bei den Kosten für die Reparatur von Verschleiß­teilen sparen:

  • Sich ankündigende Mängel bereits im Vorfeld beheben lassen. Das vermeidet teure Folgekosten.
  • Eine schonende Fahrweise mit Voraus­blick verlängert nicht nur die Haltbarkeit von Bremsen sowie vieler weiterer Fahrzeug­teile, sondern trägt auch dazu bei, Kraft­stoff­kosten zu reduzieren. Positiver Neben­effekt: Sie leisten einen wert­vollen Bei­trag zum Schutz unserer Umwelt.
  • Nehmen Sie sich Zeit für die Wahl der richtigen Werk­statt und vergleichen Sie – hier können oft hohe Summen ge­spart werden.


Weitere Informationen wie Sie Verschleißkosten gering halten können, finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel mit Tipps, um eine unnötige Abnutzung der Verschleißteile am Auto zu vermeiden.

Praxistipps zur Werkstattwahl

  1. Nachbesserungen, die unter die zweijährige Sach­mängel­haftung fallen, müssen bei dem Händler durch­geführt werden, bei dem Sie das Fahr­zeug gekauft haben. Alle Reparaturen, die von der Garantie gedeckt werden, können auch von anderen Vertragswerkstätten durch­geführt werden.
  2. Alle Reparaturen, die nicht unter die Sach­mängel­haftung oder Garantie fallen, können auch von freien Werk­stätten durchgeführt werden, die nach Hersteller­vorschrift arbeiten.
  3. Fragen Sie nach möglicher Über­nahme von Kosten durch die Kulanz des Herstellers. Wenn alle Wartungen lücken­los und nach­weisbar durch­geführt wurden, beteiligen sich Her­steller häufig an den Reparaturkosten.
  4. Lassen Sie sich einen Kosten­voranschlag geben und sprechen Sie alle Leistungen im Vor­feld genau ab. Die Rechnung darf den im Kosten­voranschlag vereinbarten Rahmen um maximal 20 % über­schreiten.
  5. Bestehen Sie auf telefonischer Ab­sprache, falls im Lauf der Arbeiten weitere defekte Teile gefunden werden.
     

Reparaturkosten versichern – eine gute Idee!

Mit einer Reparatur­kosten­versicherung haben Sie Ihre Reparatur­kosten jederzeit sicher im Griff und sind vor un­liebsamen Über­raschungen geschützt. Gerade in Situationen, in denen Schäden am Fahr­zeug besonders ärgerlich sind: kurz nach Ab­lauf der Garantie oder Gewähr­leistung oder kurz vor dem An­tritt einer Urlaubs­reise. Dann ist eine Reparatur­kosten­versicherung wie ein Geschenk des Himmels. 

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Kalkulierbarer Aufwand für Reparaturen
  • Sicherheit beim privaten Autokauf oder -verkauf
  • Auch für bereits zugelassene Fahrzeuge jederzeit ab­schließbar
  • Ohne Einschränkung durch Fahrzeugalter oder Lauf­leistung jährlich erneuer­bar
     

Preissteigerungen kompensieren

Laut Gesamt­verband der Deutschen Versicherungs­wirtschaft (GDV) sind die Preise für Auto-Ersatz­teile in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die stell­vertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach nennt ein Beispiel: „Die Preise von Pkw-Ersatz­teilen stiegen von August 2020 bis August 2021 im Schnitt um über sechs Prozent – ein Kühler­grill kostet sogar fast neun Prozent mehr.“ Damit setze sich ein bereits seit 2013 an­haltender Trend fort, in dem die Ersatz­teil­preise deutlich stärker stiegen als die Inflationsrate. Mit einer Reparatur­kosten­versicherung können Sie einen Teil der steigenden Kosten wirk­sam abfedern.
 

Maßgeschneiderte Versicherungspakete

Die EUROPA bietet Ihnen maß­geschneiderte Versicherungs­pakete, die – je nachdem, was Sie monat­lich investieren möchten – bis zu 100 Prozent der Reparatur­kosten über­nehmen. Versichert sind alle mechanischen, hydraulischen, pneumatischen, elektrischen und elektronischen Bau­teile, die wesent­lich zum Betreiben des Fahrzeugs sind. Besonders attraktiv für Besitzer von Elektro- oder Hybrid­fahrzeugen: Die Antriebs­batterien als besonders kost­spieliger Risiko­faktor sind mitversichert! Ein Versicherungspaket, das auf die Bedürfnisse der Besitzer von E-Autos abgestimmt wurde, ist die Versicherung der EUROPA für E-Autos. Weitere Informationen gibt es in unserem Ratgeber-Beitrag zur E-Autoversicherung.

Mehr Infos zur Reparaturkostenversicherung