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Ein Wohnmobil steht im Sonnenuntergang an einem See.

Wohnmobil-Check: Fit und sicher in die Saison

  • Das Frühjahr ist für viele Wohnmobil-Besitzer der Start in die Saison.
  • Vor der ersten Fahrt sollten Sie das Fahrzeug – neben einer Reinigung – einem Check unterziehen.
  • Beim Beladen darf das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten werden.

Veröffentlicht am:

03.05.2023 | 15:45:27

Die längeren und wärmeren Tage im Frühling sind für viele Wohnmobil- und Caravan-Besitzer der Saison­start. Bevor Sie erste Aus­flüge machen oder sich auf Reisen begeben, sollten Sie das Fahr­zeug nicht nur gründlich reinigen, sondern am und rund ums Wohn­mobil einiges prüfen und checken.

Die frühlingshaften Temperaturen begeistern auch Wohnmobil-Besitzer. Und die Freude auf einen baldigen Kurz­trip oder eine Urlaubs­reise ist groß. Vor der ersten Fahrt in der neuen Saison sollten Camper ihr Gefährt jedoch reinigen und einem Check unterziehen, damit sie komfortabel und sicher unter­wegs sind. Worauf Sie dabei achten sollten, lesen Sie hier. Mehr zum sicheren Urlaub mit dem Wohnmobil finden Sie in einem weiteren Beitrag des EUROPA Ratgebers.

Wohnmobil in SB-Wasch­anlage reinigen

Der Frühjahrsputz für den Camper ist unerlässlich. Auch wenn Lkw-Wasch­anlagen groß genug für Wohn­mobile und Camper sind, ist davon abzuraten. Die Luken und Auf­bauten eines Wohnmobils sind nicht komplett wasser­dicht. Auch könnte Wasser über die Belüftung am Dach oder an der Seite in den Innen­raum gelangen. Zudem sind die Bürsten der Lkw-Wasch­anlage zumeist nicht für die Kunst­stoff­fenster geeignet. Und da in den meisten Städten und Gemeinden die Reinigung von Fahr­zeugen auf dem eigenen Grund­stück und auf öffentlichen Flächen verboten ist, sind SB-Wasch­anlagen die beste Möglichkeit. Diese haben häufig einen zusätzlichen Wasch­platz ohne Überdachung.

Für die Außenreinigung hilfreich sind dabei verlängerbare Wischer. Beginnen Sie mit dem Dach, das Sie mithilfe einer stabilen Leiter säubern können. Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, dass das entsprechende Reinigungs­mittel für Lack, Fenster und Aufbau­material jeweils geeignet ist. Fenster werden mit Acrylglasreiniger sauber, Dichtungen von Fenstern und Türen sollten Sie mit Talkum oder Glycerin behandeln. Scheuermittel sind tabu. Und wenn Sie eine Markise oder ein Vor­zelt haben, sollten diese auch gereinigt werden.

Frühjahrsputz auch im Wohnmobil

Prüfen Sie zu Beginn der Innen­reinigung den Camper auf Schimmel oder eventuelle Wasserschäden.
Dann geht’s an die Reinigung: 

  • Ablagen, glatte Flächen und Böden wischen 
  • Polster, Matratzen und Teppiche saugen (am besten im Freien)
  • Abwasser- und Wassertank mit speziellen Mitteln gegen Bakterien und Algen behandeln, entkalken und desinfizieren
  • Schränke (auch den Kühlschrank) von innen und außen reinigen und bei geöffneter Tür trocknen lassen

  
Die Regel „von oben nach unten“ gilt ebenso für das Innere des Wohn­mobils; der Boden ist zuletzt dran. An die Umwelt sollte man beim Frühjahrs­putz auch denken. Selbst wenn es viele verschiedene Spezial­reiniger mit entsprechenden Spezialeffekten gibt: Mit Öko-Spülmittel, Öko-Allzweckreiniger, Apfelessig, Essigessenz und Zitronensäure gelingt die Innenreinigung auch. Dabei sollten Sie aber erst an einer unauffälligen Stelle prüfen, ob die Ober­fläche das Reinigungs­mittel verträgt. Zudem gilt: gut durch­lüften beim Frühjahrs­putz! Und verwenden Sie nicht zu viel Wasser, da Feuchtigkeit im Innenraum nie gut ist. Weitere Tipps zur Reinigung erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel zum Thema Autopflege.

Zustand von Reifen, Bremsen und Batterie prüfen

Vor der ersten Fahrt der Saison gehört der technische Zustand des Wohnmobils überprüft. Checken Sie den Füll­stand der Brems­flüssigkeit, des Motoröls und des Wisch­wassers. Gegebenenfalls müssen Sie nachfüllen; ein Ölwechsel sollte alle zwei Jahre gemacht werden. Bei Starter- und Bord­batterie sollten Sie den Säurestand kontrollieren und bei Bedarf die Batterien aufladen. Zudem ist ein kurzer Blick auf Schein­werfer, Brems- und Rück­leuchten nötig, auf dass sie einwandfrei funktionieren. Ebenso muss die Hupe ihren gewohnten Ton abgeben.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Reifen: Prüfen Sie diese auf Profiltiefe, Luft­druck und Alter. Reifen, die sechs Jahre oder älter sind, sollten Sie besser austauschen. Das Alter des Reifens verrät Ihnen übrigens die vierstellige DOT-Nummer auf der Reifen­flanke. Das Gesetz schreibt eine Rest­profil­tiefe von mindestens 1,6 Millimetern vor, mehr bedeutet aber mehr Sicher­heit. Für den Check des technischen Zustands sollten Sie unbedingt eine Probe­fahrt machen. Dabei können Sie an der Tank­stelle den Luft­druck checken. Spüren Sie bei der Test­fahrt eine verminderte Leistung der Bremsen oder zieht das Wohn­mobil beim Bremsen nach rechts oder links, dann sollten Sie die Werk­statt ansteuern.

Wasser- und Gasanlage inspizieren

Zum technischen Check gehört auch die Wasser­anlage: Auch wenn Sie diese bereits vor dem Ein­wintern gesäubert haben, prüfen Sie sie nochmals. Verwenden Sie zum Säubern spezielle Reiniger mit keimtötender Wirkung. Diese entfernt einen möglichen abgelagerten, dünnen Film, der Keime und Bakterien enthalten kann. Bei hart­näckigen Belägen hilft oft nur eine Bürste. Anschließend unbedingt mit frischem Wasser nachspülen.

Auch die Gasanlage verdient einen Blick: Kontrollieren Sie, wie voll die Flaschen sind, und stellen Sie sicher, dass die Schläuche keine Risse oder Schäden aufweisen. Wenn Sie einen Gasfilter verwenden und dieser verschmutzt ist, reinigen oder ersetzen Sie ihn. Genauso gehen Sie beim Vorfilter der Druckwasser­pumpe vor. Kühl­schrank und Heizung gehören ebenso kontrolliert.

Probefahrt mit dem Wohn­mobil machen

Meistens hat man es im Gedächtnis, aber ein kurzer Blick in die Zulassungs­bescheinigung ist sinnvoll, um zu prüfen, ob die Hauptuntersuchung (HU) oder Gas­anlagen­prüfung ansteht. Gut zu wissen: Wohnmobile über 3,5 Tonnen müssen in den ersten vier Jahren alle zwei Jahre zum TÜV. Ab fünf Jahren muss das Fahrzeug jedes Jahr geprüft werden. 

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Von Bedeutung ist auch die Zuladung: Denn das Wohn­mobil darf nicht überladen werden, ansonsten drohen Bußgelder. Auf der Zulassungs­bescheinigung wird das zulässige Gesamtgewicht unter dem Buchstaben F1 und das Leer­gewicht unter dem Buchstaben G angegeben. Aus der Differenz lässt sich die Nutz­last berechnen. Ein Bespiel: Das Leergewicht beträgt 3.050 Kilo, das zulässige Gesamt­gewicht 3.500 Kilo, dann darf die Rest-Zuladung 450 Kilo nicht überschreiten.

Beim Beladen auf das zulässige Gesamt­gewicht des Wohnmobils achten

Das im Fahrzeug­schein angegebene Leergewicht entspricht dem des fahrbereiten Reisemobils – inbegriffen sind hierbei ein Fahrer mit einem durch­schnittlichen Gewicht von 75 Kilo, ein zu 90 Prozent gefüllter Tank und das Standard­zubehör. Nicht eingerechnet sind jedoch Mit­fahrer und mögliches Zubehör wie Markise, ausfahrbare Treppe, SAT- oder Klima­anlage. Wer sich unsicher ist oder vermutet, dass der Camper zu schwer sein könnte, kann mit dem leeren, aber betankten Gefährt auf eine Waage bei einer TÜV- oder DEKRA-Stelle, bei Wertstoff­höfen oder Bau­material­händlern fahren.

Gewicht sparen im Wohnmobil

Es gibt einige Tipps, um beim Beladen des Wohn­mobils das zulässige Gesamt­gewicht nicht zu über­schreiten – und somit Sprit zu sparen: 

  • Schon beim Kauf von Campingmöbeln oder anderer Aus­rüstung auf leichte Materialien achten
  • Plastik- oder Melamin-Geschirr statt Keramik­geschirr verwenden
  • Abwassertank vor der Fahrt komplett leeren
  • Die schwere Markise durch Sonnensegel ersetzen
  • Kleinere Gasflaschen oder welche aus Aluminium verwenden
  • E-Books statt gedruckter Bücher und Zeit­schriften mitnehmen
  • Statt Edelstahlbesteck leichtes Alubesteck verwenden
  • Statt der schweren Bleibatterie eine Lithium-Batterie einbauen
  • Trinkwasservorrat nur zum Teil befüllen, erst am Urlaubsort komplett
  • Alu-Kochgeschirr statt Topf und Pfanne aus schwerem Edelstahl
  • Lebensmittel für die Fahrt auf das Nötigste beschränken

Übrigens: Die Winter­pause oder spätestens der Saisonstart ist ein passender Zeit­punkt, um unnötigen Ballast auszumisten. Und wenn Sie eine längere Zeit nicht mehr mit dem Camper gefahren sind, können Sie über eine Probe­fahrt hinaus Ihre Fahr­kenntnisse auffrischen: Der ADAC bietet spezielle Fahr­sicherheits­trainings für Wohnmobil­fahrer an. Dabei lernen Teil­nehmer unter anderem richtiges Bremsen, gekonntes Ausweichen und frühzeitiges Erkennen von Gefahren. Sicherlich eine gute Vor­bereitung auf eine sichere und stressfreie Fahrt in den Urlaub mit Ihrem Partner oder Ihrer Familie.

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Bilder: https://unsplash.com/de/@danieljschwarz und https://unsplash.com/de/@lighttouchedphotography

Stand: 03.05.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.