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Zwei Rennradfahrer fahren auf einer Landstraße.

Sportunfälle: Welche Versicherung zahlt?

  • Die private Unfallversicherung schützt vor finanziellen Folgen, die Sie durch Unfallverletzungen beim Sport und in der Freizeit erleiden.
  • Die private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die Sie unabsichtlich anderen Menschen zugefügt haben. 
  • Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn Sie nicht mehr in Ihrem bisherigen Beruf arbeiten können.

Veröffentlicht am:

01.08.2023 | 12:30:00

Ein Sportunfall in der Freizeit geschieht schneller als man denkt. Welche Sportarten sind besonders häufig betroffen? Wie kann man das Unfallrisiko minimieren? Und welche Versicherung springt im Fall der Fälle ein?

Sport ist wichtig für Körper und Seele – und macht Spaß. Er stärkt nicht nur Muskeln, Gelenke und Bänder, sondern auch Herz und Kreislauf. Er schützt vor Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Und er bringt uns nachweislich geistig auf Hochtouren: Durch regelmäßige Bewegung bauen wir Stress ab, fühlen uns ausgeglichener und gelassener. Das steigert die Denkleistung und Konzentration – sogar bis ins hohe Alter. Um Demenz vorzubeugen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) regelmäßige körperliche Aktivität. Es gibt also keine Ausreden für keinen Sport. Klar ist aber auch: Einfach losrennen ist nicht ratsam. Falsches Training kann schnell zu Überlastung und Verletzungen führen.


Welche Sportarten haben ein hohes Verletzungsrisiko?

Etwa 30 Prozent aller Unfälle ereignen sich in der Freizeit, davon über die Hälfte beim Sport und bei anderen bewegungsreichen Aktivitäten wie Gehen oder Radfahren – viel mehr als bei der Haus- und Gartenarbeit oder beim Heimwerken. 

Besonders aktive Menschen haben ein erhöhtes Unfallrisiko. Rund 1,5 Millionen Sportunfälle meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Jahr für Jahr. Statistiken des GDV zeigen: Die meisten schwerwiegenden Sportunfälle (35 Prozent) passieren beim Fußball – natürlich auch, weil es sich um eine der beliebtesten Sportarten handelt. Dicht dahinter folgt der Skisport (21,9 Prozent). Gerade beim Wintersport sind die Verletzungen oft kompliziert und langwierig.

Auch bei Hallensportarten wie Handball oder Basketball kommt es schnell zu üblen Verletzungen. Das liegt vor allem an den schnellen, ruckartigen Bewegungen. Denn das strapaziert die Bänder und Sehnen. Leistungssportler sind grundsätzlich häufiger betroffen als Hobby- und Freizeitsportler. Aber auch weniger intensive Aktivitäten wie Inlineskaten, Radfahren oder Reiten bergen ein hohes Unfallrisiko. Dabei ließen sich die meisten Unfälle vermeiden – zum Beispiel durch gute Vorbereitung, die passende Ausrüstung oder ein ausgewogenes Training. 


Welche Versicherung zahlt bei einem Sportunfall?

Was aber, wenn es trotz aller Vorsicht zum Unfall kommt? Zunächst einmal übernimmt Ihre Krankenversicherung die Kosten für Arzt und Reha. Sportunfälle können aber langfristige gesundheitliche Folgen haben. Diese sind oft mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden, für die der Krankenversicherungsschutz in der Regel nicht reicht.

Viele Menschen glauben, dass sie dann über die gesetzliche Unfallversicherung geschützt sind. Das stimmt aber nur in den seltensten Fällen. Die gesetzliche Unfallversicherung deckt nämlich nur Unfälle während der Arbeit (bzw. der Zeit in Uni, Schule, Kindergarten) sowie auf dem direkten Weg dorthin oder wieder zurück ab. Unfälle in der Freizeit – und das sind nun mal die allermeisten Unfälle – sind also nicht gesetzlich versichert. 


Private Unfallversicherung: Umfassender Unfallschutz in der Freizeit

Um auch auf dem Bolzplatz, auf der Skipiste oder beim Radfahren geschützt zu sein, benötigen Sie deshalb eine private Unfallversicherung. Elementarer Bestandteil ist eine lebenslange, monatliche Unfallrente beziehungsweise eine hohe Einmalzahlung bei Invalidität. 

Darüber hinaus gibt es bei der EUROPA unter anderem Geld für Krankenhausaufenthalte, kosmetische Operationen und andere Leistungen. Außerdem profitieren Sie von umfangreichen Gesundheitsdiensten, zum Beispiel von häuslicher Hilfe nach Unfällen. 

Sportunfall im Verein: Wer haftet?

Sportvereine können eine sogenannte Gruppenunfallversicherung für ihre Mitglieder abschließen. Informieren Sie sich bei Ihrem Verein, ob und wie genau Sie über eine solche Versicherung geschützt sind.
 

Private Haftpflichtversicherung: Wenn andere zu Schaden kommen 

Wenn Sie anderen Menschen beim Sport einen Schaden zugefügt haben, springt die private Haftpflichtversicherung ein. Auch ein solcher Unfall kann schneller passieren als gedacht. Zum Beispiel, wenn Sie beim Radfahren mit einem Spaziergänger kollidieren. Oder wenn beim Fußballspielen eine Fensterscheibe zu Bruch geht.

Nach dem Gesetz haftet man für alle Schäden, die man anderen Menschen schuldhaft zufügt – und zwar in unbegrenzter Höhe. Eine Haftpflichtversicherung schützt Sie vor den enormen Kosten, die durch Personen-, Sach- und Vermögensschäden entstehen können.
 

Berufsunfähigkeitsversicherung: Wenn Sie nicht mehr in Ihrem Beruf arbeiten können

Manche Sportunfälle haben so schwerwiegende Folgen, dass man danach nicht mehr in der Lage ist, seinen bisherigen Beruf auszuüben. 25 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland werden im Laufe ihres Lebens zumindest zeitweise berufsunfähig. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist deshalb eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt.

Im Versicherungsfall bekommen Sie eine zuvor vertraglich vereinbarte Rente. Gut zu wissen: Bei der EUROPA erhalten Sie die volle Leistung schon, wenn Sie Ihren Beruf mindestens sechs Monate nicht ausüben können.

Sportunfälle vermeiden: Fünf Tipps für gesunden Sport

1. Gute Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung beginnt mit der Wahl der Sportart: Suchen Sie sich eine Aktivität aus, die zu Ihnen passt und mit der Sie sich wohlfühlen. Eine gewisse Grundfitness ist wichtig, damit es nicht gleich am Anfang zu Verletzungen kommt. Verlangen Sie am Anfang aber nicht zu viel von sich. Falscher Ehrgeiz erhöht das Unfallrisiko. Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes, Migräne oder anderen Langzeiterkrankungen sollten ihre Pläne mit ihrem Arzt besprechen.

2. Passende Ausrüstung
Bei der Sportausrüstung gilt: nicht am falschen Ende sparen. Sie schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern kann Leben retten. Studien zufolge reduzieren etwa Fahrradhelme das Risiko schwerer Kopfverletzungen deutlich. Bei anderen Sportarten mit erhöhter Sturzgefahr (zum Beispiel Inlineskaten) sollte man zusätzlich Schoner tragen. Eine große Rolle spielt auch das richtige Schuhwerk. Das weiß jeder, der schon mal beim Wandern, Joggen oder Tennisspielen umgeknickt ist. Gute Sportschuhe dämpfen außerdem Stöße und schonen damit die Gelenke. 

3. Sorgfältiges Aufwärmen
Ein 10- bis 15-minütiges Aufwärmprogramm ist wichtig für ein effektives Training und beugt Verletzungen vor. Das Herz-Kreislauf-System kann sich auf die erhöhte körperliche Aktivität vorbereiten, die Durchblutung der Muskeln wird angeregt. Bänder, Sehnen und der gesamte Bewegungsapparat werden belastbarer. Auch die Reaktionsfähigkeit steigt. All das verringert das Unfallrisiko. Meist beginnt man mit lockeren Bewegungen (zum Beispiel Laufen oder Seilspringen). Danach folgen sanftes Dehnen und schließlich sportspezifische Einheiten.

4. Richtige Technik
Falsche Bewegungsabläufe können die Gelenke schädigen. Wenn Sie noch nicht so geübt in Ihrer Sportart sind, holen Sie sich sicherheitshalber fachlichen Rat – zum Beispiel über einen Gruppenkurs oder eine Einführungsstunde im Fitnessstudio. Ein gemeinsames Hobby verbindet und motiviert zusätzlich. Planen Sie trainingsfreie Tage für eine ausreichende Regeneration ein. Wer krank oder erschöpft ist, sollte komplett aufs Training verzichten.

5. Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung steigert die Fitness, wie eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern unter der Leitung von Michel Mi von der Boston University belegt. Viel Obst, Gemüse und andere pflanzliche Lebensmittel in Verbindung mit Sport und Bewegung: Das ist die Formel für einen gesunden Lifestyle. Dazu gehört auch, viel Wasser zu trinken. Am besten schon, bevor sich der erste Durst ankündigt. Trinken wir zu wenig, werden wir schnell müde und können uns schlecht konzentrieren. Damit steigt auch das Verletzungsrisiko.
 

Bilder: https://unsplash.com/de/@daviddvoracek und https://unsplash.com/de/@michaelender

Stand: 01.08.2023. Alle Angaben ohne Gewähr.